Wie finde ich das richtige Ausbildungsinstitut? Das hört sich doch ganz einfach an. Ein Ausbildungsinstitut suchen und es geht los. Doch schon hier stößt man auf die ersten Probleme. Wo und wie finde ich das richtige Ausbildungsinstitut und welche Voraussetzungen muss ich für die Ausbildung mindestens erfüllen.

Die Wahl des Ausbildungsinstitutes sollte immer darauf gerichtet sein, welche Inhalte Bestandteil der Ausbildung sind und wie und vor allem durch wen man diese vermittelt bekommt. Je mehr Praxisanteile und Präsenzphasen in der Ausbildung enthalten sind um so größer ist die Chance, das viel Wissen vermittelt und genügend Praxis für die Arbeit am echten Patienten geübt wird. Gute Bewertungen für die Institute auf einschlägigen Seiten sind nicht immer ein Garant für gute Qualität. Ruft bei den Instituten eurer Wahl an, stellt Fragen über Voraussetzungen, Vorkenntisse, Inhalte, Prüfung(en), Dozenten (schaut euch ggf. auch die Internetseiten der Dozenten an – wenn vorhanden) und Praxisschulungen. Sammelt die Informationen und entscheidet euch erst dann, wenn ihr euch sicher seid den richtigen Anbieter gefunden zu haben. Denn die Wahl des Ausbildunsinstitutes ist neben allen anderen Aspektpunkten auch vom eigenen „Bauchgefühl“ abhängig.

Kurz aus meinen eigenen Erfahrungen und Gedanken. „Als ich plante mich zum Osteopathen für Pferde ausbilden zu lassen, fand ich im Internet Kurse zur Ausbildung zum Osteopathen für Pferde, die mit einer gesamten Ausbildungsdauer von 6 Monaten warben. Ausbildung im Selbststudium (Lehrhefte) und dann eine Prüfung als multiple-choice-Test. Daneben fand ich andere Ausbildungsinstitute (z.B. Akademie für Tierheilkunde, DIPO, ATM, Paracelsus) die den Lehrgang nur unter bestimmten Voraussetzungen und nur mit bestimmten Vorkenntnissen für eine Laufzeit von 12 bis 15 Monaten anboten. Als ich das las überlegte ich schon ganz kurz und war drauf und dran natürlich die Ausbildung in 6 Monaten mit Zertifikat abzuschließen. Doch da stellte ich mir die Frage, was muss ein Osteopath alles wissen, wie und welche Strukturen behandelt er und was bewirkt er mit seiner Therapie. Bei diesen Überlegungen wurde mir erste richtig bewußt, dass ich es hier doch während meiner Arbeit als Osteopath mit Lebewesen zu tun habe, die ich durch unsachgemäße Behandlung sogar schwer schädigen kann. So stand für mich fest, dass nur eine fachlich und praxisnah fundierte Ausbildung, bei einem der oben genannten Instituten (Akademie für Tierheilkunde), die Richte sein kann.“

Was muss ich für die Ausbildung zum Osteopath für Pferde wissen? Wenn man die Ausbildung zum Osteopathen für Pferde anstrebt, sollte man ein fundiertes Wissen über die Anatomie und Physiologie eines Pferde besitzen. Hierzu gehört der gesamte aktive und passive Bewegungsapparat (Knochen und Muskeln), ihrer Funktionen (z.B. das Bewegungsausmaß aller Glenke), ihres Aufbaus, ihrer Verläufe (Ansatz und Ursprung der Muskeln) sowie ihren Erkrankungen und den dazu gehörenden Symptomen (Pathologie). Des Weiteren sollte man gute Kenntniss über die inneren Organe, ihrer Lage und ihrer Funktionen besitzen, auch dann, wenn die Ausbildung nicht die viszerale (die Organe betreffende) Osteopathie umfasst. Hinzu kommt das Wissen über Techniken der manuellen Therapie sowie die Anwendung von Untersuchungmethoden des Bewegungsapparates (z.B. Lahmheitsuntersuchungen) uvm.

Fakten: „Nur um einmal einen kleinen Überblick darüber zu bekommen was auf einen zukommt. Das Skelett eines Pferdes setzt sich aus 252 Knochen zusammen, die zum Großteil gelenkig miteinander verbunden sind. Dieses Knochengerüst wird von ungefähr 520 Muskeln umgeben und bewegt und jeder dieser Muskeln hat eine bestimmte Funktion und Bewegungsrichtung.“

Welche Ausbildung sollte man vorab durchlaufen? Diese Blocküberschrift habe ich mir reiflich überlegt. Für mich ist das „was sollte ich lernen“ immer eine Frage an das eigene Gewissen und den eigenen Anspruch. Fakt ist, je mehr ich weis und anwenden kann um so sicherer bin ich bei dem was ich tue. Normalerweise benötigt man als Voraussetzung für die Ausbildung zum Osteopathen für Pferde die Ausbildung zum Physiotherapeuten (ob im Human- oder Veterinärbereich) mit der Fortbildung „manuelle Therapien“. Die Ausbildung zum Physiotherapeuten für Tiere incl. die Anwendung der manuellen Therapien dauert zwischen 18 und 24 Monate.

Nicht zwingend Notwenig aber für mich ein „must have“ ist die Ausbildung zum Tierheilpraktiker (24 – 30 Monate) mit einem anschließendem Praktikum bei einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker. Während dieser Ausbildung erlangt man Kenntnis über die allgemeine Anatomie, Physiologie und Pathologie von Tieren bzw. im Fall der Pferdeosteopathie speziell von Pferden. Diese Ausbildung halte ich für sehr wichtig, damit man in der Lage ist zu beurteilen, was in die Hände des Tierarztes gehört und nicht mehr von einem Osteopathen behandelt werden sollte. Nur wenn das nötige Wissen über mögliche Krankheiten, deren Symptome und Verläufe vorhanden ist, kann ich als Osteopath gewissenhaft, dass Tier was mir anvertraut wird, behandeln.

Schlussendlich gehört aber auch dazu, dass man die Tiere, die man behandeln möchte nicht nur anatomisch kennt, sonderen auch mit ihnen und deren Funktionskreise (z.B. Erkundungs-, Flucht-, Sozialverhalten , Fortbewegungs-, Ruhe- und Komfortverhalten) vertraut ist. Hier gibt es ebenfalls spezielle Ausbildungen z.B. zum Tierpsychologen für Pferde (Dauer 12 – 15 Monate). Theoretische halte ich es auch für Ausreichend, das Reitabzeichen in einer Disziplin abzulegen. Den hiermit wird einem der sachkundige und sichere Umgang mit Pferden, nach einer bestandenen Prüfung, bescheinigt.

In aller Kürze 🙂 Wenn man sich entscheidet die Ausbildung zum Osteopathen für Pferde zu machen, dann sollte man nie vergessen, das man es hier mit Lebewesen zu tun hat, denen man durch seine Behandlung helfen aber auch schaden kann. Das „good and bad“ während der Behandlung hängt größtenteils von einer fundierten Ausbildung ab. Ein Tierarzt studiert in der Regel zwischen 5 und 6 Jahren und da muss einem schon klar sein, dass eine spezialisierte Ausbildung zum Osteopathen für Pferde mindestens 3 bis 4 Jahre in Anspruch nehmen kann. Hinzu kommen regelmäßie Fort- und Weiterbildungen, die ich ebenfalls für Notwendig halte.

Ich liebe meine Arbeit als Osteopath für Pferde und genau das ist dass, was bei dieser Arbeit am wichtigsten ist. Meine gesamte Ausbildungszeit um als Pferdeosteopath zu Arbeiten betrug ohne Fort- und Weiterbildungen insgesamt 5 Jahre. Aber….es hat sich gelohnt .

Ausbildung zum „Osteopath für Pferde“

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